Konventionelle Kosmetika enthalten oftmals Inhaltsstoffe auf
Erdölbasis – wie beispielsweise Paraffin + Paraffinum Liquidum (Nivea).
Doch was sucht Erdöl überhaupt in der Kosmetik? Und kann es unsere Haut und Gesundheit schädigen?
Das viele konventionelle Kosmetikprodukte Mineralöle – also aus Erdöl gewonnene Verbindungen – enthalten, wissen viele nicht.
Wie auch, denn für die Liste der Inhaltsstoffe braucht man ja beinahe ein Chemiestudium. Das verarbeitete Erdöl in Cremes, Lippenstiften und Ölen verbirgt sich nämlich hinter vielen Bezeichnungen – zum Beispiel: Cera Microcristallina – Ceresin – Ozokerite – Vaseline – Paraffin – Isoparaffin – Paraffinum Liquidum – Microcrystaline Wax oder auch Petrolatum.
Was bewirken Mineralöle auf/in der Haut
Auch die Auswahl der richtigen Öle ist für den Erfolg der Hautpflege von großer Bedeutung, denn Mineralöle sind zwar erheblich billiger, erzeugen aber nicht das gleiche schöne Hautgefühl wie pflanzliche Naturöle und was noch wichtiger ist, sie enthalten nicht die wertvollen Substanzen wie Naturöle. Der größte Nachteil der billigen Mineralöle ist allerdings, dass sie insbesondere in höheren Konzentrationen einen undurchlässigen Film (Okklusiveffekt) auf der Haut bilden.
Untersuchungen der Dermatologischen Universitätsklinik Copenhagen konnten zeigen, dass durch Mineralöle in höheren Konzentrationen die hauteigene Lipidbarriere zurückgedrängt wird, was beim Absetzen des Präparates zu einem Wasserverlust der Haut führt. der dann auch für die nachfolgend trockene, rissige und schuppige Haut verantwortlich ist. Dieser Effekt kann erfahrungsgemäß auch in seltenen Fällen dann auftreten, wenn die billigen Mineralöle durch wertvollste Pflanzenöle ersetzt werden. Denn die pflanzlichen Naturöle bilden keinen Okklusiveffekt auf der Haut, sondern sorgen dafür, dass sich die körpereigene Lipidbarriere wieder aufbauen und regenerieren kann. Dies dauert aber eine geraume Zeit, in der die Haut noch trocken und rau sein kann. Wenn Sie also von einem mineralölhaltigen Präparat zu einem Produkt mit pflanzlichen Naturölen wechseln, so sind für die eventuell nachfolgend auftretende Rauigkeit und Trockenheit nicht die wertvollen pflanzlichen Naturöle verantwortlich, sondern die vorher applizierten billigen Mineralöle!
Warum ist überhaupt Mineralöl in kosmetischen Produkten?
Mineralölprodukte wie Paraffinum oder Petrolatum sind in Kosmetika als fettende Komponenten enthalten, welche die Haut glatt aussehen lassen. Dazu legen sie sich wie ein Film über die Haut und verstopfen die Poren. Die Haut sieht gepflegt und weich aus, ist aber „nach innen wie nach außen abgeschlossen“. Langfristig kann die gut gemeinte Pflege so die Haut austrocknen.
Erdölbasierte Inhaltsstoffe sind im Gegensatz zu natürlichen Ölen länger haltbar, geruchslos und billig. Gut & günstig für die Kosmetikindustrie – aber auch für unsere Gesundheit?
Zur Vertiefung:
- Mineralöle sind billiger als Naturöle
- Naturöle werden schneller ranzig und müssen in Naturkosmetikas mit höherem Aufwand haltbar gemacht werden.
MOSH und MOAH – Verunreinigung durch Mineralöle
Produkte mit erdölbasierten Inhaltsstoffe enthalten immer wieder Verbindungen, deren Gesundheitsgefahr nicht abschließend geklärt ist: Die sogenannten MOSH- und MOAH-Verbindungen.
MOSH- und MOAH-Verbindungen (gesättigte und aromatische Kohlenwasserstoffe) werden nicht absichtlich zugeführt, sondern sie gelten als Verunreinigungen.
Erst im Februar fand „Stiftung Warentest“ in 18 Lippenpflegeprodukten die unter Krebsverdacht stehenden Mineralölbestandteile. Bereits 2015 hatten sie die kritischen Subsanzen unter anderem in Cremes und Babypflegeprodukten nachgewiesen.